Ich bin studierter Philosoph und von Beruf Internet-Programmierer - und die Frage ist berechtigt, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Im Luther-Jahr 2017 würde ich diese Frage mit einer Gegenfrage beantworten: Was hat die Reformation mit der Erfindung der Druckerpresse zu tun? – Nichts, nur dass die Reformation ohne die Druckerpresse nicht möglich gewesen wäre, sich nicht in ganz Europa hätte verbreiten können.

Ganz ähnlich verhält es sich mit Demokratie und dem Internet. Das Internet schafft völlig neue Voraussetzungen der Kommunikation und für die Demokratie – und die historisch einmalige Chance für den sozial denkenden User und Programmierer, diesen turbolenten Wandel, der nicht mehr aufzuhalten ist, mitzugestalten.

Man könnte sagen, dass ich ein „Luhmannist“ bin, denn seit nun über 20 Jahren beschäftige ich mich mit Niklas Luhmann. Ich bin überzeugt, dass seine Theorie der Kommunikationssysteme eines der wichtigsten Instrumente ist, strukturelle Veränderungen in der Gesellschaft und deren Beschleunigung zu beobachten, zu beschreiben und ihre Chancen und Risiken zu verstehen.

Für Campaigning im allgemeinen sind das wichtige theoretische Grundlagen, die ich in den Seminaren vermitteln möchte, denn Campaigning heißt ja so viel wie Chancen ergreifen oder Risiken abwenden.

Draw a distinction!

G. Spencer-Brown
Joachim Feltkamp
Philosoph und Programmierer
Joachim Feltkamp
Kommunikationstheorie
Systemtheorie
Klassische Philosophie
Medientheorie

Biographie

  • 1987-90 Werkzeugmacher
  • 1990-91 Fluggerätmechaniker Lufthansa
  • 1991-94 Abitur (zweiter Bildungsweg)
  • 1994-2006 Studium Philosophie, Soziologie, Physik & Geschichte der Naturwissenschaft
  • Seit 1998: Berufstätigkeit als Programmierer
  • Seit 1992: Arbeitsgruppen zu Niklas Luhmann