Simulierte Diskurse – Verlagskonzerne und ihr Märchen von der Pressefreiheit
Mein Working Paper zum Thema Medienpolitik & Journalismus gibt es hier zum Download. An dieser Stelle möchte ich kurz vorstellen, worum es geht.
Eine der wichtigsten Fragen bei Mediendebatten sollte sein: Wem gehören die Medien? Wie sind die ökonomischen Machtverhältnisse auf dem Pressemarkt? Was gehört den weltweit agierenden Medienkonzernen noch? Welche Rolle spielen die Besitzverhältnisse?
Diese Fragen dürfen nicht ausgespart werden. Sie sind wichtig in den Diskussionen über Pressefreiheit, Vielfalt bzw. Einfalt der Weltanschauungen, Vertrauensverlust und soziale Spaltung.
99,5 % aller am Kiosk verkauften Tageszeitungen gehen auf das Konto der fünf größten Verlagsgruppen.* Mit Wettbewerbsfreiheit ist das nicht zu erklären.
Demokratie erfordert eine höhere Quote für unabhängigen Journalismus. Insbesondere braucht es mehr Verlage ohne Konzernhintergrund. Konzerne machen mehr als 50% des globalen BIP für sich aus. Mit ihrer Verbreitungsmacht beherrschen sie den öffentlichen Debattenraum.
Vorderste Aufgabe konzernunabhängiger Medien ist es darum, davor zu warnen, wenn nicht im öffentlichen Interesse berichtet wird, sondern einseitig zugunsten von Privatinteressen, ohne dass dies erkenntlich ist. Die ersten Journalisten warnten vor Betrügern und Schnorrern, wie Yuval Noah Harari in seinem Bestseller „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ vergnüglich beschreibt. Hierin liegt die soziale Funktion des Journalismus schlechthin.
Mit dem Working Paper möchte ich Impulse geben, neue Argumente in die politische Auseinandersetzung einzuführen.
Artikel zum Download:
Simulierte Diskurs – Verlagskonzerne und ihr Märchen von der Pressefreiheit
*Quelle: Media Perspektiven, 5/2018, Horst Röper, „Zeitungsmarkt 2018: Pressekonzentration steigt rasant".
Der Trend setzt sich fort: „Zeitungsmarkt 2022: weniger Wettbewerb bei steigender Konzentration“.